Santa Cruz de La Palma
Mein Gott, ist dieser Platz gesegnet. Nachts kühlt es auf 17° ab, untertags, wenn es windstill ist wie heute, und keine Wolke den Himmel trübt, klettert das Thermometer auf 25°. Mein – mittlerweile lieber Freund – Pedro Castro hat die Arbeiten an Deck fertiggestellt, Montag kommt Alex für die letzten Handgriffe.
Ich habe die Zeit seit meiner Ankunft damit zugebracht, alles für die Reise nach Lissabon vorzubereiten. Den Satelliten Sender habe ich auch in Betrieb genommen. Als ich die Position, die das Gerät sendet, überprüft habe, konnte ich die „Europa“ bereits auf dem Google-Maps-Bild erkennen. So lange bin ich schon da! Obwohl wir ja einige Male hier waren, ist das lange Stehen natürlich immer ein Problem. Der Wind Nordostwind treibt den Sahara Sand her, alles ist staubig. Das bedeutet putzen, putzen, putzen. Dabei stolpert man verlässlich über die kleinen Dinge, die dann alle Pläne durcheinander bringen. Die Duschpumpe im vorderen Bad hat nicht funktioniert. Zuerst habe ich versucht, sie zu reparieren, ehe ich sie schlussendlich getauscht habe. Glücklicherweise hatte ich noch eine in Reserve, die ich mir vor … nein… doch… – dreieinhalb Jahren in St. Lucia auf Lager gelegt hatte. So lange ist das schon wieder her! Die ganze Angelegenheit hat schlussendlich viel länger gedauert, als gedacht. Dafür hatte ich dann das halbe Werkzeug ausgeräumt, und konnte die Werkstatt auch gleich zusammenräumen.
Mittags habe ich mich mit einigen Freunden getroffen, die ich hier in den vergangenen Monaten gefunden habe, was mit meinem wirklich schlechten, aber zumindest rudimentären Spanisch, in das sich das mir immer wieder das mir auf mysteriöse Weise innwohnende Italienisch meiner Ur-urur-groß-Onkel-oder-Tante hineinmischt, ein höchst unterhaltsames Unterfangen ist.
Morgen stehen dann die Kontrolle Motor und Bilge an, die Maschine bekommt am Montag noch frisches Öl und neue Filter. Abends reist dann das erste Crew Mitglied an. Thomas Oláh ist ein passionierter Segler und ein großartige Kostümbildner, der die Gelegenheit für seinen ersten Offshore-Törn beim Schopf gepackt hat. Er ist ein klein wenig jünger als ich, in unserm Alter ist der Unterschied nicht mehr nennenswert. Wir sind die damit Seniorenrunde dieser Fahrt. Damit kennen die aufmerksamen Logbuch Leser bereits die Hälfte der Crew!
So, und nun gehts unter die Dusche, dann hole ich mir einen Teller Spaghetti an der Avenida Maritima und lese die neuesten Windprognosen. Spannende Lektüre!