Zurück in Jacaré.
Die Reise hierher war ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Und dennoch war alles anders, befremdlich und ungewohnt. Halbleere Flughäfen ohne Gastro, hinter Maske verbarrikadierte Gesichter aus denen nur die Augen glühen. Weniger Passagiere, kleinere Maschinen. Ganz wohl ist einem nicht in so beengten Räumen mit so vielen Menschen.
Um 4 Uhr morgens Ortszeit kamen wir an, wenig später beginnt es bereits zu dämmern. Das Schiff ist nach 9 Monaten Pause in erstaunlich gutem Zustand. Trotzdem muss alles durchgeputzt werden, Luftfeuchtigkeit, Hitze und Staub haben Spuren hinterlassen. Eine Tomatendose ist durchgerostet.
Während wir weg waren, wurde der Dieseltank gereinigt. Muss alle paar Jahr gemacht werden. Ausserdem wurden zwei neue Solarpanele installiert, die doppelt soviel Leistung haben, wie die alten. Ein Deutscher, der hier lebt, hat den Umbau durchgeführt. Dadurch wurde das ganze Heck neu organisiert. Bilder folgen.
Wir machen seit heute morgen einen Probelauf, haben den Landstrom abgedreht und alle Stromabnehmer wie Kühlschränke, Instrumente u.ä. in Betrieb. Es ist wechselnd bewölkt, aber zur Zeit sieht das gut aus. Bei Sonne speisen die Panele rund 16A in die Batterien ein, das sollte unseren Energiehaushalt – zumindest solange wir in diesen Breiten unterwegs sind – deutlich verbessern. Wie es aussieht, liefern die Panele auch genug Strom, um den Verbrauch des Autopiloten zu kompensieren.
Ansonsten ist viel zu überprüfen, da und dort eine Kleinigkeit zu reparieren, die Arbeiten wollen mit der Hitze koordiniert werden.
Für die nächsten Tage organisieren wir nun noch einen Mechaniker für ein Motorservice und einen Taucher, der das Unterwasserschiff reinigt. Ich muss noch einmal in den Mast und da oben nach dem Rechten sehen, den Geber vom Windinstrument checken und das Ankerlicht reparieren. Rund 220 Liter Diesel müssen in den Tank – händisch mit Kanistern! Die Segel müssen rauf und natürlich müssen wir uns mit Lebensmittel eindecken, die schwierigste Aufgabe.
Covid 19
Jacaré ist ein kleines Dorf. Wenige Menschen, das Leben findet im Freien statt. In Innenräumen wird Maske getragen In den Supermärkten wird beim Eintritt Fieber gemessen, Maske und Handesinfektion sind obligat.
Die Regelungen sind allerdings regional und sogar lokal unterschiedlich. In einem Nachbardorf werden Masken auch im Freien getragen. Bei einer Tankstelle in Recife haben die Leute weder Maske getragen noch Abstand gehalten. Der Taxifahrer erklärte, dass die Regierung keinerlei Vorgaben macht. Das führe dazu, dass die Leute sich regional selbst organisieren. Mancherorts wird Verantwortung übernommen, woanders drauf gepfiffen. Bolsonaro.