18 Jahre sind eine lange Zeit. Hier ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Das Land, zumindest diese Ecke hier, blüht. Shopping Malls, geschäftiges Treiben, Einheimische auch in den gehobenen Positionen, viele machen ihr Geschäft. Das ist alles mit der Dom Rep der späten 90er nicht zu vergleichen. Das ist Hispaniola, sehr amerikanisch orientiert, aber eben auch hohe Standards.
Der Hafen, in dem wir liegen, ist Teil ein unfassbar großen Anlage aus Appartementhäusern und Villen, die sich über viele Kilometer erstreckt. Arbeitsplätze. Hier leben die Menschen vom Tourismus. Ein zweischneidiges Schwert, wie wir es ja auch schon auf den Kap Verden gesehen hatten.
Einreiseauflagen wegen Corona gab es keine. In allen Geschäften ist Maskenpflicht und Handdesinfektion vorgeschrieben. Fieber wird sowieso überall gemessen.
Ich bin gespannt, was wir oben im Norden, in Puerto Plata, erleben werden. Als ich dem Manager hier, ein Dominikaner, erzählte, dass ich das letzte Mal vor 20 Jahren hier war, lächelte er und sagte, seit damals hätte sich viel geändert – um genauer zu sein, dass nichts mehr so ist, wie damals.
Gestern abend hatten wir Probleme mit dem Landstrom. Ich habe die Marina kontaktiert – weit nach den Geschäftszeiten – und spät abends rückten zwei Elektriker an, um das Problem zu beheben. Ich wollte mich erkenntlich zeigen und ihnen Trinkgeld geben, was sie mit großer Geste und sehr eindeutig ablehnten.
Als wir heute durch die Gegend fuhren, habe ich viele Handwerker, Bauarbeiter, Geschäftsleute, Verkäufer gesehen, die alle eines eint: Sie machen ihren Job selbstbewusst und viel Hingabe – und sie treten auch so auf.
Wir liegen hier wie in Abrahams Wurschtkessel. Ruhig, geschützt, alles fein. Dennoch ist die “Marina” keine klassische Marina, sondern eben eher eine Appartementanlage. Ersatzteile oder Mechaniker gibt es hier nicht. Gut, dass wir uns Rodney Bay so eingedeckt haben. Ich hoffe trotzdem, dass wir in der Marina in Samana oder Puerto Plata, das werden unsere nächsten beiden Stationen – einen Mechaniker finden, der uns noch den Impeller und die Keilriemen tauscht und ergänzt, ehe wir nach Kuba weiterfahren.
Ich weiß nicht recht, wie ihr die Posts bekommt. Sollten keine Fotos bei den Mails dabei sein, müsst eben gelegentlich auf die Webseite schauen. Der Link ist immer unten dran.