Anna war im Mast, ganz oben. Respekt, Oida!
Am Vormittag zweiter Großeinkauf. Wir haben so viel Reis an Bord, dass wir einen Handelskrieg mit China beginnen könnten. Wenn uns allerdings die US Küstenwache auf der Suche nach Drogen aufbringt, glauben die, wir sind voll auf Tomatendosen! Also, wir werden nicht verhungern.
Der Mechaniker kam mit dem Dieselfilter aus Recife, der andere hat den Tank in einem wahren Kunstwerk wieder dicht bekommen. Der Motor schnurrt wieder wie ein Kätzchen.
Dann haben wir mit Thiago und einem Freund von ihm noch mal den Mast in Angriff genommen. Das Fall, also jenes Seil, welches das Segel hochzieht, lief über ein falsche Rolle, was ich nach langem Studium der Mastspitze mit dem Fernglas festgestellt hatte. Wie sich später herausstellen sollte, tat es das immer schon, was wohl auch der Grund dafür war, dass wir manchmal mit dem Einrollen des Segels Probleme hatten. Laut dem Hersteller soll das Fall nämlich schräg auf den Schlitten treffen, der das Segel hochzieht.
Also wollte ich von den beiden, dass sie das Fall in die tiefere Rolle einfädeln. Das war mühsam, aber es gelang. So weit, so gut. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen – als wir nachmittags das Segel hochziehen wollten, stellten wir fest, dass das alte Fall zu dick für diese Rolle ist. Samstag Nachmittag! Die beiden Jungs waren natürlich nicht mehr da….
Also hat Anna gesagt, sie macht das. Das sind von der Wasserlinie weg über 18 Meter! Als sie dann oben im Mast war, waren natürlich reichlich junge Männer in der Nähe… aber, tja Jungs, Pech gehabt.
Meisterstück, jedenfalls.
Unsere Coronatests vom Donnerstag sind beide negativ. Auch gut.
Unser Nachbar, ein Franzose, hat uns erzählt, dass Französisch Guyana für europäische Yachten offen ist. Er wird Ende nächster Woche dorthin aufbrechen, und von dort weiter nach Grenada oder Guadeloupe. Für uns ist die Info interessant, da Cayenne unserer wichtigster Ausweichhafen ist. Anders als bei der Antlantiküberquerung werden wir ja zwar in einigem Abstand, aber doch der Küste entlang segeln.
Morgen um 10:30 ist Flut, der Zeitpunkt, zu dem wir exakt ablegen müssen.
PS.: Ich hab Anna natürlich auch wieder runtergelassen….;)
Die kanadischen Irokesen, Iroquois haben keine Höhenangst, zumindest einer Legende nach. Ich “friere” bei geringster Höhe schon ein und kann mich keinen Zentimeter mehr hin- oder her bewegen. Keeping my fingers crossed for you all. H.