Die Tage plätschern entspannt dahin, wir genießen die Urlaubsstimmung. Am Wochenende waren einige Gäste im Hotel und in den Villen, hauptsächlich Einheimische aus Santo Domingo. Heute Morgen sind die meisten abgereist und wir haben die Anlage weitgehend für uns. Nicht schlecht. Kathis Geburtstag feiern wir ebenso gemütlich, Pool, Pizza, Pate.
Die Marina ist, hoch geschätzt, zu ca. einem Viertel belegt. Einige Dauerlieger, auch ein paar Segler darunter. Wie „Hurricane – Safe“ die Marina ist, wage ich allerdings nicht zu beurteilen.
Als wir herkamen, lagen noch zwei andere bewohnte Boote am Gäste Steg – ein amerikanischer Katamaran mit 43 Fuß und drei Leuten an Bord, mit denen sich Anna angefreundet hatte, hat gestern die Marina Richtung Puerto Rico verlassen. Und dann ist da noch Peter, auch ein Ami, der allein auf einer 45er Jeanneau unterwegs ist. Mit ihm haben wir gestern über Kuba gesprochen. Er erzählte uns, dass er gehört hätte, dass alles ganz furchtbar sei und es nichts im Land gebe – nicht einmal Kaffee, was seiner Meinung nach ein absolutes Alarmsignal sei.
Wir werden uns also vor unserer Passage mit Lebensmitteln eindecken und darauf achten, dass wir genug Kaffee an Bord haben. Dafür erklärte Peter uns, dass unser Ziel, die Marina Hemmingway, ein absolut sicherer Platz sei. Das haben wir natürlich gerne gehört.
Wie auch immer, Peter war nicht der erste Amerikaner, mit dem ich über Kuba gesprochen habe. Ein ambivalentes Verhältnis ist aus allen Erzählungen herauszuhören, und in der Tat ist auch so, dass auf Grund des noch immer bestehenden Embargos der USA gegen Kuba, das Trump verhängt hat, es Amerikanern im Moment auch nicht möglich ist, nach Kuba zu reisen.
Das Embargo bewirkt dabei letztlich genau das Gegenteil von dem, was die USA zu bezwecken vorgeben. Obama hatte sich ja bereits sehr um eine Annäherung bemüht, was nicht zuletzt in dem wirklich atemberaubenden Konzert der Rolling Stones in Havanna 2016 seinen Niederschlag fand, bei dem mehr als eine halbe Million Kubaner anwesend waren.
Anna hat ein Buch mit dem Titel „Gebrauchsanweisung für Kuba“ gekauft, in dem der deutsche Autor Jürgen Schäfer, der offenbar mehrere Jahre in Havanna gelebt hat, auch auf die Geschichte Kubas eingeht. Natürlich nimmt die „Revolución“ dabei einen großen Platz ein. Seine Schilderung ist durchaus erhellend.
So schreibt er, dass die Revolution in ihrem Grundgedanken keineswegs kommunistisch war. Es ging vielmehr darum, der Landbevölkerung einen Zugang zu medizinischer Versorgung und Chancen auf Bildung zu ermöglichen. Es gab eine sehr reiche Oberschicht in dem von der italoamerikanischen Mafia kontrollierten Havanna (vgl. „Der Pate II“), die diesen Zustand aufrecht erhielten.
Staatspräsident Batista hatte bereits wenige Jahre zuvor die Verfassung ausgehebelt und eine Diktatur eingerichtet. Nach dem mehrjährigen Freiheitskampf, in dem er von der USA gestützt worden war, verließ Batista das Land mit vielen Millionen Dollar in der Tasche.
In der Folge versuchte USA, das Land im Süden auszuhungern. Der Angriff in der Schweinebucht, bei dem Exilkubaner einen Stimmungsumschwung im Land herbeiführen sollten, wurde zum regelrechten Desaster, bei dem sehr deutlich wurde, dass der Umsturz dem Wunsch der Bevölkerung in höchstem Maße entsprach.
Von der USA mit einem Embargo belegt, war Kuba danach von allen Waren- und Finanzmärkten der westlichen Welt abgeschnitten. Fidel Castro blieben somit nur zwei Möglichkeiten – Wahl hatte er freilich keine.
Den Kniefall vor der USA, hätte die kubanische Bevölkerung damals mit überwältigender Mehrheit nicht mitgetragen. Somit mußte er den Mangel in seinem Land lindern, indem er sich auf anderen Märkten nach Versorgung umsah. Ende der 50er Jahre gab es aber in der Nachkriegsweltordnung nur die beiden Blöcke Ost und West. Und da der westliche Markt nicht zugänglich war, verbündete er sich mit den damals kommunistischen Russen – was hätte er sonst tun sollen?
Das funktionierte auch viele Jahre, auch wenn die „Kuba Krise“ u s an den Rand eines atomaren Armageddon gebracht hat. Aber auch diese Episode hat wohl mehr Aspekte, als in der bei uns gepflegten Erzählung dargestellt.
So kommt es wohl auch, dass der Mangel in Kuba uns bis heute gerne als Beweis für das Versagen des ohnehin bereits vor 30 Jahren implodierten Kommunismus geschildert wird, und außer Acht gelassen wird, dass dieser Mangel durch die Politik eines gewählten amerikanischen Präsidenten erzeugt wird, der dies mit Sicherheit im Interesse einer vermutlich kleinen Gruppe getan hat.
Nun zum Wesentlichen!
Es gibt dank Eurer Beteiligung eine Entscheidung, was den Namen für den Autopilot angeht. Die Mehrheit war für Uhura, wir werden ihn aber dennoch Floyd nennen. Dafür bekommt unser wachsames Auge, das Radar, den Namen „Uhura“.
Wir sind nach intensiven Diskussionen zu dem Schluss gekommen, dass diese Verteilung gendergerecht und systemkongruent ist. Aber jetzt haben wir ein neues Problem! Wir haben heute unsere neue Barke (vulgär: Dinghy) erstmals zu Wasser gelassen. Es war erhebend! Metallrumpf, Hypalon Schläuche, irre stabil… der totale Bringer! Diese Barke braucht auch einen Namen! Nun ist
Was wäre also ein passender Name für ein Beiboot der „Europa“? – Sollen wir es nach einer Insel benennen, die dem Kontinent nahe ist? Britannica vielleicht? Oder Sicilia? Ischia? Ponza? Oder sollen wir es nach einer berühmten Persönlichkeit benennen? Queen Elizabeth? Leonardo Da Vinci…. — bitte um Vorschläge!
Brainstorm regarding the name of the Dinghy; what/who gives you security and safety, what/who embeds you when you’re uncomfortable? What/who gives you joy in good times and shares these times with you? Who/what do you want to share your thoughts with? So if you have an answer to these questions then I would take the first Letter of that name/word and make it a capital letter on the Dinghy. For example, If I do have the necessary sum to buy my new canoe, I will call it D.
Belated the happiest returns dear K.
I’ll be happy to comment again before new year’s.
Hugs to ya all!
Eine tolle Geschichte die Ihr da macht!!
C.v.D
I’m in Buenos Aires de Greifenstein. Charlie is having trouble with the neighboring TomCat. He’s becoming a tough cat, one of the reasons for me to have moved out here today.
Hugs
Keep you guys post.
H.
Rhythm and Soul and nautical Language
Its Grace Jones today and I confess, I’m a slave to the rhythm.
Thanks for all your support and help (including the contact to E.R.) and your anchor in this most difficult past year!
A healthy, prosperous and happy 2021. Strictly speaking, only the best!
H.
Ihr Lieben alles, alles gute im Neuen Jahr. Und wegen des Names da denke ich nochmals nach.
Umarmung aus dem kalten Deutschland
Michaela
Hallo ihr Lieben!
Zunächst -wenn auch verspätete so ganz herzliche Geburtstagsgrüße an Katharina!
Euch allen ein wunderbares und frohes Neues Jahr,
euer blog hält mich aufrecht in der grauen Wiener Nebelsuppe…
Habts gut, feiert schön, geniesst die Reise und den Urlaub in der Reise,
passt gut auf euch auf – mit Floyd und Uhura 😉
für das Dinghy: wie wärs mit “Lampedusa” – scheint mir passend von der Funktion und der urspünglichen Idee!
Alles Liebe euch und viele schöne Begegnungen in Kuba!