Eigentlich
Eigentlich wird Santa Maria die “Sonneninsel” genannt und eigentlich sollten wir gar nicht hier sein, sondern bereits viel weiter südöstlich. Tatsächlich aber sind wir in Vila do Porto, Santa Maria, tragen Ölzeug und Wollhauben, und im Golf von Biskaya legt der Wind das Meer in neun Meter hohe Falten. Für unser Seegebiet bedeutet das eine Warnung, die es ernst zu nehmen gilt. Eigentlich hatten wir uns schon am Morgen, als wir Ponta Delgada verliessen, zu der Routen- und Planänderung entschieden. Heute Nacht und Morgen rauschen hier 4-5 Meter hohe Wellen durch, Ausläufer dessen, was gerade in der Biskaya geschieht, während der Wind aber nachläßt. Ungemütlich wird es da und für unnötiges Risiko gibt es eigentlich keinen Grund.
Die Insel hier ist eigentlich im Winterschlaf, am Funk meldet sich niemand, der Anruf bei der Hafenbehörde wird zu Kommunikationsstudie, mehre weibliche und männliche Stimmen tun sich zusammen, um einen Satz auf englisch zu formulieren: That’s the wrong number, I will give you the correct one.
Elf Stunden haben wir gebraucht, eigentlich eine ganz Flotte Fahrt nur mit Vorsegel, vor dem Wind schaukelnd. Ein paar mal hat es ein wenig geregnet und kalt war es. Jetzt heisst es warten und die Wetter- und Wellenkarten studieren. Morgen mehr von der Sonneninsel der Azoren. Eigentlich.
HEAVY WAVES WARNING UP TO 20 MILES FROM THE COAST OF FAIAL, PICO, S.JORGE, GRACIOSA, TERCEIRA, S.MIGUEL AND S.MARIA ISLANDS FROM AZORES IN ZONE 5(ACORES).
Euch alles, alles Gute für die Überfahrt nach Madeira. Es sollte da sehr schön sein jetzt. War mal vor langer Zeit über Neujahr dort. Nachts kühl feucht, aber tagsüber sehr, sehr angenehm.
Lese wie immer mit großer Spannung Eure Berichte mit.
Aber nun vor allem Wärme und alles Gute und Liebe aus Paris Eure Michaela