Date: 20. Jänner 2021 um 02:36:54 GMT-5
Location: 23.25°N, 80.38°W
Der Abend wird zur Silbernacht. Wir laden unsere Batterien ein Stück mit dem Motor, die Sonne stand zu Mittag bei weitem nicht so hoch wie dort, wo wir aufgebrochen sind. Jetzt segeln wir dicht an die Küste heran, der Frachtverkehr zieht in einigen Meilen Entfernung. Hier ist reichlich Platz – 25, 30 Meilen sind dir nördlichen Untiefen entfernt. Wenige Meilen trennen uns noch von unserem nördlichsten Punkt, an dem wir in den Canal de Buba einfahren werden, der uns zur Marina Varadero führen soll.
Erster Funkkontakt mit der kubanischen Küstenwache, kein Englisch spricht mit keinem Spanisch. Herausfordernd.
Mit gutem Wind und günstiger Strömung kommen wir gut voran und es ist noch stockdunkel als wir uns zwischen die Cayos in seichtes Gewässer begeben. Die Einfahrt zum „Canal Buba“, einer ungefähr 5 Meilen langen und schmalen Fahrrinne zur Marina, ist leicht auszumachen. Danach wird es schwieriger – die Positionen der Tonnen stimmen nicht mit den Seekarten überein, manche Lichter sind ausgefallen. Vorsichtig navigieren wir durch die Dunkelheit, ist doch der Mond schon untergegangen. Trotzdem entgehen wir nur mit der Kollision mit einer Tonne, die plötzlich, wie aus dem Nichts, keinen Meter neben uns aus dem Wasser ragt.
Wir müssen knappe 2 Stunden am Anker vor der Marina warten, weil wir außerhalb der Geschäftszeit angekommen sind. Um halb neun dürfen wir schließlich am Zoll Dock festmachen, das Schiff verlassen dürfen wir nicht. Alle sind sehr freundlich und die Prozedur geht rasch und fokussiert von statten. Aber die Hygienemaßnahmen sind eindrücklich – Masken plus Faceshield bzw Brillen, Handschuhe, Overalls und ständig Hände desinfizieren. Als wir endlich mit Zoll, Imigracion und dem PCR Test fertig sind, dürfen wir an einen anderen Steg. Die große Marina ist eigentlich leer. An einem Steg steht eine ganze Armada an riesigen Touristen Kats, an einem anderen eine Flotte von Charter – Motorbooten für Touren in die Cayos. Und dann entdecken wir noch zwei Segler, deren Besitzer aber nicht da sin. Die Hotels, die in der Anlage stehen, sind zu, Lokale und Supermarkt offen. Jetzt wäre eigentlich Saison für die Segler, erzählt mir der Dockmaster, aber es ist nichts… es gibt kaum Flüge und die Hotels stünden alle leer. Er ergänzt, dass die Saison für die Hoteltouristen allerdings auch später im Jahr sei – Juni, Juli, August – aber die Saison sei auch schon im Vorjahr ausgefallen.
Die Ergebnisse für den Test bekommen wir innerhalb con 72 Stunden. Wenn er negativ ist, dürfen wir uns am Gelände frei bewegen, bis dahin müssen wir allerdings am Schiff bleiben. In 5 Tagen, also Montag, wird dann ein zweiter Test gemacht, dessen Ergebnisse wir spätestens Mittwoch bekommen sollten. Erst nach dem zweiten Test dürfen wir weiterreisen.
Sobald ich mich frei bewegen darf, werde ich de Boatyard inspizieren. Der Dockmaster sagt, es gäbe Halterungen im Boden, zu denen die Schiffe verzurrt werden, um Hurricanes abzuwettern. Die Marina ist so signifikant billiger als jene in Havanna, dass wir es in Erwägung ziehen müssen, spätestens nach dem Festival Ende Juni das Schiff woanders hin zu bringen, wo es bis Ende November an Land stehen kann. So viele,Plätze gibt es in Kuba allerdings dafür nicht. So vertrauenswürdig und gut in Schuß diese neue Marina auch wirkt, so exponiert ist ihre Lage – weit und breit nichts, was einen Wirbelsturm bremsen könnte. Also schauen wir, was wir in Havanna zu diesem Thema noch rausfinden.
was für eine zeit !
euch alles alles gute !!
lieben gruß judith*