Das große Blau
Die Vorbereitungen für die West-Ost Überquerung des Atlantik haben begonnen. Ende Mai soll es nach Bermuda gehen, von wo aus dann der große Sprung auf die Azoren bevorsteht. Die beiden Reiseabschnitte sind durchwegs herausfordernd und mit den bisherigen Atlantiketappen kaum vergleichbar. Sowohl in navigatorischer als auch in seglerischer Hinsicht gilt die Route als anspruchsvoll.
3000 Meilen Nordatlantik
Es gibt gleich mehrere Problemfelder, denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken müssen. Auch wenn wir einen Stop auf Bermuda einplanen, besteht die Passage aus zwei großen Abschnitten. Der erste Abschnitt misst mehr als 900 Seemeilen, für die wir rund eine Woche einplanen. Der zweite Abschnitt würde in der direkten Route rund 1700 Meilen ausmachen – aber wir können nicht direkt fahren. Das hat gleich mehrere Gründe, auf die ich in den nächsten Tagen eingehen werde. Wir rechnen also allein im zweiten Abschnitt mit rund 2000 Meilen, die wir über Grund zurücklegen werden müssen, um unseren primären Zielhafen Horta zu erreichen. Ich gehe auch davon aus, dass wir unser Tempo aus den südlichen Passatwinden nicht halten werden können. Die Überfahrt kann also bis zu 16 Tagen oder mehr dauern.
Routenplanung
Aufmerksame Logbuch Leser kennen die wichtigen Faktoren für die Routeplanung: Wetter, Strömungen, Zustand der Mannschaft. Daraus resultieren die Problemfelder Kleidung, Nahrung, Trinkwasser, Energieversorgung. Die wesentlich volatilere Wettersituation im Nordatlantik rückt daher die Frage der Kommunikation in ein etwas anderes Licht als bisher.
Der Beginn einer neuen Erzählung
Ein neuer Reiseabschnitt ist auch der Beginn einer neuen Geschichte, die geschrieben werden will. »Mannschaft« ist vielleicht ein hochtrabendes Wort für ein kleines Schiff und eigentlich sind ja erst mehr als zwei eine Gruppe. Dennoch bin ich nicht allein auf dieser Überfahrt. Und so beginnt die Erzählung mit den Worten: Ein Schauspieler und ein Filmemacher auf 13 Meter Schiff, umgeben von tausenden Meilen Wasser, nur Wasser…
Lieber Fabian, ich kann es kaum erwarten eure Abenteuer zu lesen und so mitzuerleben!
Mögen euch alle Winde gewogen sein!
Lieber Fabian, als jemand, dem schon auf einer relativ großen Insel das Wasser zu nahe ist, bin ich voller Bewunderung für die Coolheit, mit der Du eine Reise über Tausende von Kilometern Meereswüste ins Auge fasst.
Ich werde die für die Ozeane zuständige göttliche Hoheit anmailen, um für günstige Reisebedingungen für Dich zu ersuchen.
gespannt wie ein Pfitschipfeil und voll der guten Wünsche…
Bussi!