Date: 31. Mai 2022 um 00:21:09 GMT-4
Location: 32.43°N, 66.39°W
0000 | Etmal: 135nm
Andreas übernimmt die Wache. Wir drehen einige Grad nach Süden und laufen nun 100 Grad.
0600
Wachwechsel. Die Nacht unter Motor verläuft ruhig, Bedingungen sind mit 1 Bft unverändert, Wir haben noch ungefähr 66 Meilen vor uns. Ich beginne mir Gedanken zu machen, wie wir die Tage in Bermuda planen, so dass wir unsere Agenda erledigen können. Das bestimmende Thema wird der Herd. Wir werden daher auch nach dem Einklarieren in der Captain Smokes Marina anlegen, sofern dort Platz ist. Ich bin schon gespannt, ob viele Yachten in Bermuda sein werden.
Laut der Bücher bekommen wir ein Transitpermit, das 5 Tage gilt. Wollten wir länger bleiben, müssten wir ein Jahrespermit lösen. Das werden wir nach Möglichkeit vermeiden, soll Bermuda doch im Atlantik die teuerstem Gebühren fürs Klarieren haben. Das Schiff braucht eine Reinigung innen und aussen, das ist aber rasch gemacht. Und dann fehlt noch der Einkauf. Den werden wir vielleicht Freitag machen.
1000
Funkkontakt mit Bermuda Control VHF72. Eine sehr freundliche, astrein britische Kommunikation in schönstem Schulenglisch, klar. Und deutlich und verständlich. Die Daten des Schiffs werden sehr genau abgefragt und ich erhalte Anweisungen für die Ansteuerung. Das Wasser um Bermuda ist an vielen Stellen sehr seicht und mit gefährlichen Riffen durchzogen. Das Wetter ist ruhig und wir fahren unter Motor, Landspitzen und der „Town Cut“, wie der Kanal, der nach St. George\`s führt, sind gut betonnt. Von da her sollte das kein Problem darstellen. Bei “St. George`s Lighthouse”, dem Leuchtturm am südwestlichen Ende der Inselgruppe, sollen wir uns nochmal melden und dann direkt zum Zollpier auf Ordonance Island, einer kleinen Insel, die über einen Damm mit der direkt dahinter liegenden Stadt verbunden ist. Bermuda Control meinte, es werde mehr als ausreichend Platz für uns sein, da anzulegen.
Da ich bis jetzt keine anderen Schiffe am Funk gehört habe, die sich angemeldet hätten, bin ich guter Dinge, dass die Insel nicht allzu überlaufen mit Seglern ist und wir auf einen Platz in der Captain Smoke`s Marina hoffen können, was vor allem die Wartungsarbeiten erleichtern sollte. Die Marina ist an einem Steinpier etwas westlich der Stadt, die Tiden gering. Chandler und Service Facilities sind dort. Wenn wir die Wartungen gemacht haben, werden wir uns allerdings in der großen Bucht vor Anker legen.
1500
Ein Schiff der USCG (US Küstenwache), das einen Assistenzeinsatz hier fährt, funkt uns an, will unsere Daten. Dann fahren sie lange in einer Meile Abstand parallel zu uns. Schließlich setzen sie ein Dinghi ab, das mit insgesamt sechs Mann zu uns herüberfährt. Vier von ihnen kommen an Bord, zwei kontrollieren alle Innenräume. Alles läuft sehr freundlich und professionell ab. Das Schiff ist eigentlich New Jersey stationiert, erfahren wir, und hilft Bermuda bei der Kontrolle seiner Gewässer. Vom ersten Funkspruch bis das Außenteam unser Schiff wieder verlässt vergehen ca. 2 Stunden.
1800
Wir erreichen den Town Cut Kanal kurz nach dem ein Kreuzfahrtschiff durch diese wirklich enge Einfahrt den Hafen verlassen hat. Bermuda Control erlaubt uns die Einfahrt und weist uns an, unverzüglich den Zollpier auf Ordonance Island aufzusuchen.
Als wir in die umseits geschützte Bucht einfahren, betreten wir eine andere Welt. Das Einklarieren geht völlig entspannt und zügig von statten, wir werden freundlichst empfangen. Anschließend machen wir an der Mole gegenüber des Zolls fest.
1930
Wir haben Bermuda erreicht und unsere erste Etappe bestanden. St George macht einen wundervollen Eindruck, Andreas ist ganz hingerissen und ich bin es auch. Morgen werden wir mal vor gehen zur Marina und die Sache mit dem Herd besprechen, dann werden wir sehen, wie uns wo wir unsere Zelte aufschlagen. Vielleicht reicht es ja, am Freitag oder Samstag für eine Nacht in die Marina zu gehen, das Schiff zu waschen und alles klar zu machen. What so ever: This is a marvellous place. We miss you, ladies!
PS.: Als wir festmachen, haben wir 893 Meilen auf unserem Log stehen.
Liebe Seebären, wie schön, dass ihr gut angekommen seid! Ich danke den Göttern und Göttinnen!!!
Danke für die schönen und aufregenden Berichte!
Ja, ich würde gerne rüberbeamen!
Genießt die Tage und erholt euch!
Die Braut aus dem übernächsten Hafen!